Deutscher Fallschirmjäger, Holland 1944

Umbau nach Vorbild

Nachdem ein Freund mir eine DVD zum Thema "Deutsche Fallschirmtruppe" geschenkt hat, machte er mich auf die Aufnahme eines jungen Fallschirmjägers im Häuserkampf aufmerksam. Die Pose dieses Jägers wirkte sehr inspirierend auf Ihn.

Darum habe ich mir dieses Bild als Vorlage genommen, um eine Figur entsprechend umzubauen.

 

 

Diese Aufnahme enstammt PK-Aufnahmen aus dem 3.Reich, vermutlich einer Wochenschau. Dieses Bild wurde schon in verschiedenen Publikationen verwendet, dabei wurden Ort und Zeitram der Aufnahme unterschiedlich angegeben. Am zutreffendsten erscheint mir Holland im Herbst 1944 (vielleicht auch nur Wunschdenken...). Daher wird die Figur in diesen Rahmen eingebettet.

Basis für den Umbau wird eine Figur aus dem neuen Figurensatz 6136 "German Paratroopers 1939-1942".

Der Satz enthält 4 Figuren von guter Qualität. Das Material ist ein halbfestes Polystyrol, läßt sich etwas biegen, gut schneiden und schleifen und mit Plastikkleber mit anderen Hartplastikfigurenteilen verkleben.

Die Detailierung ist gut bis ausreichend, speziell bei dieser Figur ist z.B. der Karabiner 98k etwas zu klein.

Insgesamt ist die Figur sehr gut für Umbauten geeignet.

Ich habe einen großen Fundus an Hartplastikfiguren verschiedener Hersteller, die mir als Vorrat für Umbauten dienen. Nach kurzer Durchsicht habe ich mich für diese Figur entschieden, da Sie von vornherein von der Körperhaltung in die richtige Richtung geht, zum anderen weil es sich um eine der neuen Zvezda-Figuren handelt. Da reizt es mich natürlich, zu sehen wie gut sich diese Figuren tatsächlich zum Umbau eignen.

 

Im folgenden werde ich die Figur Schritt für Schritt mit möglichst einfachen Mitteln umbauen, bis Sie dem Vorbild nahekommt.

 

 

Als erstes werden die Arme entfernt, diese kommen in die Grabbelkiste, da sie im weiteren nicht mehr gebraucht werden.

Ich habe die Arme mit einem scharfen Bastelmesser abgetrennt, meistens nehme ich für solche Arbeiten allerdings fotogeätzte Sägen.

Dann habe ich die Gußgrate versäubert, dazu verwende ich kleine Schlüsselfeilen und ein Skalpell. Kleinere Falten werden nachgearbeitet.

Im nächsten Schritt habe ich angefangen, die Beinstellung anzupassen. Sehr vorteilhaft erweist sich hier das weiche Material der Figuren, es läßt sich bis zu einem bestimmten Maße biegen und behält dann seine Form. Außerdem habe ich schon mal nach passenden Armen gesucht. Hier auf dem Bild sind 2 Arme eines britischen Hartplastik-Fallschirmjägers aus einem alten Satz von Esci zu sehen. Eigentlich ideal dachte ich, da es sich um eine schießende Figur handelt. Allerdings würden diese Arme doch erhebliche Nacharbeit und Detaillierung erfordern, wie man nur zu deutlich sieht.

Fernglas, Pistolentasche und Kartentasche wurden entfernt. Das Bild zeigt einen einfachen Jäger, 1944 waren solche Ausrüstungsgegenstände nicht mehr so üppig verteilt bei der Truppe wie noch 1940.

Brotbeutel und Feldflasche habe ich gelassen, da ich die Figur nicht ganz entblößen wollte.

Hier ist der Punkt, ab dem ich von der Vorlage abweiche, da es sich um einen einfachen und leicht zu machenden Umbau handeln soll.

Wollte ich die Figur stärker nach Vorlage bauen, müßte ich auch Brotbeutel/Feldflasche entfernen und die Figur im Bereich des Gürtels teilen, um den Oberkörper stärker nach vorn zu neigen.

Ich habe einen großen Vorrat an Figurenteilen aus Hartplastik und Gießharz verschiedenster Hersteller.

Ich gehe bei der Auswahl der Arme so vor, das ich mir einige Arme aussuche, die von der Grundform her in Frage kommen könnten. Durch anlegen an die Figur suche ich mir den am besten Geeigneten  heraus.

Teilweise fixiere ich die Arme dabei probehalber mit Sekundenklebergel am Rumpf.

In diesem Falle habe ich den rechten Arm einer Preiser-Pilotenfigur gewählt.

Der Arm wird am Handgelenk abgetrennt und an der Figur mit Plastikkleber fixiert.

Das gleiche Spiel für den linken Arm, diesmal handelt es sich ausschließlich um Arme von Preiserfiguren, zwei mal russische Infanterie WK II, der Rest stammt von modernen US-Figuren.

Bei der Auswahl des passenden Arms probiere ich oft eine ganze Weile rum, dazu habe ich diesem Fall auch die Waffe der Figur, einen Kar98k von Preiser, immer wieder angehalten. Die Arme werden dabei auch zurechtgebogen, teilweise in den Gelenken zerschnitten um in neuem Winkel wieder verklebt zu werden. Dabei kommt es erstmal darauf an, den passenden Arm zu finden und in einer möglichst natürlichen Haltung anzupassen. Nacharbeiten wie verspachteln und nachdetaillieren sind dabei noch nicht wichtig.

Zufällig erwies sich der Arm mit Hand als passend, die Hand mußte abgetrennt werden, um Sie an die Waffe anzupassen und dann neu zu verkleben.

Der Arm selbst mußte nur gerinfügig gebogen werden.

Da die Hartplastikhand verwendet werden konnte, war die Anpassung an die Waffe einfach.

Hände habe ich natürlich auch bevorratet, hier aus Gießharz. Diese habe ich selber gegossen, Hände sind etwas, wovon man gar nicht genug haben kann.

In diesem Falle habe ich jedoch wieder auf eine Hand aus Hartplatik zurückgegriffen, die ich von einem anderen Arm abgetrennt habe. Die Fur ist im groben Rahmen schon fertig, als nächstes geht es ans spachteln, schleifen, nachdetaillieren und versäubern.

An dieser Stelle erlaube ich mir eine kleine Abschweifung vom eigentlichen Thema. Die Figur soll in entsprechendem Umfeld auf einem kleinen Sockel präsentiert werden.

Ich nehme dazu ein paar Materialreste, als Basis für die auf dem Vorbildfoto erkennbare Gebäudewand nehme ich Polystyrolplatten. Dieses Material bekommt mann aus den verschiedensten Quellen, so im Modellbau- und -bahnfachhandel, Architekturmodellbau oder z.B. bei Conrad (RC-Bereich). Ich habe einiges davon auf Vorrat liegen, daher weiß ich nicht genau, woher die verwendeten Reste stammen.

Die Basisplatten werden durch Vierkantprofile verstärkt, den Eckpfosten bildet ein Streichholz.

Der Sockel wurde mittels einer Profilplatte von Brawa erstellt, eigentlich ist es eine Kopfsteinpflasterstraße. Der Eckstein stammt aus einem Natursteinmauerprofil (Hersteller ist mir entfallen). Einfach ausgeschnitten und etwas nachgeschliffen.

Die "Holzbeplankung" besteht aus Balsaholz (RC-Flugmodellbau, Graupner glaube ich). Ein dünnes Profil, welches zum Bau von Tragflächen benutzt wird, wenn ich mich recht erinnere. Gut eignet sich aber auch dünnes Furnierholz (da kann man beim örtlichen Tischler nach Resten fragen).

Mit Sekundenklebergel aufgeklebt, fertig. Fast jedenfalls, das obere Abschlußbrett an der Seite muß natürlich noch zugeschnitten werden.

Das Dach ist ein Reststück einer Profilplatte von Kibri, die Windfeder wieder aus Balsaholz.

 

 

 

 

 

Als Basis für die Vignette dient ein weiterer Plastik-sheet-Rest, 31 x 31 mm.

Stellprobe: Für eine Einzelfigur durchaus aus-

reichend.

Der Sockel besteht aus Gießharz und ist selbst gegossen. Er wird später noch lackiert.

Und als letztes für heute ein Bild in etwa aus der Perspektive des Originals.

Die Figur wurde mit Magic Sculp verspachtelt, danach mmit Mr.Surfacer 1000 (Flüssigspachtel) grundiert.

Die Rückansicht zeigt deutlich, das sich die Figur im Gegensatz zum Vorbild nicht leicht vor- sondern zurückbeugt. Da aber der Umbau der Figur mit möglichst wenig Aufwand erfolgen soll, verzichte ich hier auf die Anpassung der Körperhaltung.

Sooooo, das war es auch schon.Das ganze wurde mit Farbe versehen, etwas Grünzeug auf den Boden, ein paar Pigmente und dann alles zusammen-geklebt, fertig.

 

Mehr Bilder gibt es in der Gallerie.