Bespielbares Waldmodul - schnell und einfach gebaut

Ein kleines Tutorial

Um der Infanterie eine weitere interessante Einsatzmöglichkeit zu geben, möchte ich ein bespielbares Waldgelände bauen, das so dicht ist das Fahrzeuge es nicht passieren können.

 

Den Aspekt, das viele Panzer sich den Weg durch Wälder mit roher Gewalt bahnen können, lassen wir dabei bewußt ausser acht. Panzer wurden zwar durchaus als Unterstützung im Waldkampf eingesetzt, deren Einsatz im Waldkampf war aber so speziell, das es sich hier auf dem begrenzten Spielfeld und bei der geringen Menge eingesetzter Truppen nur schwerlich umsetzen ließe (z.B. wäre es sehr aufwendig, eine Schneise darzustellen, die ein Panzer im Spiel durch einen Wald bricht. Man müßte auswechselbare Bäume und Büsche verwenden.)

 

27.09.2014

Und los geht es. Passend für meinen Spieltisch wird das erste Testmodul auf eine 25 x 25 cm MDF-Platte gebaut. Die Stärke beträgt ca. 7 mm.

Der Boden wird mit Holzreparaturspachten dargestellt, dieser bildet eine körnige Oberfläche aus, so das man sich alle weiteren Schritte zur Darstellung von Oberflächenstrukturen sparen kann.

Wegespuren werden dabei gleich eingearbeitet.

Hier kann man andeutungsweise einen geschwungenen Trampelpfad erkennen, der von rechts nach links führt. Ein weiterer Pfad zweigt nach unten ab.

Nach dem trocknen der Spachtelmasse wird das ganze versiegelt, Trockengrund eignet sich sehr gut dafür, ich nehme aber meist die Fußbodenglanzversiegelung, welche ich auch für meine Modelle verwende - einfach weil ich reichlich davon da habe.

Wieder läßt man alles trocknen, dann kommt der Basisanstrich, ich habe dafür eine graubraune Abtönfarbe genommen. Ich tauche den Pinsel meist in Wasser ein, bevor ich die Abtönfarbe damit aufnehme, dadurch ergibt sich eine unterschiedliche Farbdicke beim Auftrag und ruft nach dem trocknen schon einige Hell/Dunkeleffekte hervor.

So sieht es nach dem ersten Farbanstrich aus, wenn die Farbe getrocknet ist. Ich habe einen abgebrochenen Ast und einen Baumstumpf aufgeklebt.

Dann erfolgt ein washing mit Ölfarbe, Umbra gebrannt in diesem Fall.

Die Ölfarbe sollte mindestens 24 Stunden trocknen, dann wird nochmals versiegelt. Nachdem die Versiegelung getrocknet ist, habe ich die Grundfarbe mit weiß aufgehellt und damit trockengemalt.

Jetzt kann mit dem Bodenbeweuchs und Unterholz begonnen werden.

Ich nehme dazu Nochgrasmatten 6 mm, Art.Nr.00402. Die Matte ist 44 x 29 cm groß, kostet im Einzelhandel ca. 8,00 €.

Der Vorteil ist in meinen Augen, das sich das Gras hier auf einer sehr dünnen durchsichtigen Trägerfolie befindet, die sich sehr leicht reißen lät. Man kann dadurch kleine und kleinste Büschel und Streifen genausogut abreißen wie größere Stücke, wie man es gerade braucht oder will.

Die Büschel werden mit Weißleim bestrichen und aufgeklebt

Wenn ich Baum- und ander Pflanzenwurzeln für den Bau von Modellbäumen trockne, fallen immer wieder kleinere Stücke uw. an, diese Sammel ich in Kartons. Damit läßt sich wunderbar Unterholz darstellen. Stücke die mir zu groß sind werden zerbrochen oder zerrieben.

Ich sprühe das "Unterholz" noch im Karton mit etwas wasservedünntem Weißleim ein, dann wird das ganze auf dem Untergrund verteilt. An einigen Stellen bildet sich dabei von ganz alleine "Gestrüpp", diese Stellen werden vorsichtig mit Laubstreu (von Noch) bestreut. Zusätzlich wird der Boden mit getrockneten Tee (hier schwarzer Darjeeling-Tee) bestreut. Wenn ich Tee koche, hebe ich den Teebsatz hinterher manchmal auf und trockne ihn. Sehr nützlich das.

Dann wird noch braunes Laubmaterial ausgestreut, ein paar Äste werden am Boden verteilt und mit begrünten Seemoosästchen ein paar Büsche eingesteckt.

Abschließend wird das ganze mit einem Fixierspray aus dem Modellbahnbereich eingesprüht bis alles hält. Ich ahbe das Spray hier zum ersten Mal ausprobiert, mal sehen wie gut es ist.

Ich habe hier wesentlich weniger Unterholz dargestellt als ich es beim Bau von Walddioramen sonst mache. Schließlich sollen hier ja Spielfiguren durch den Wald bewegt werden.

Zu guter letzt können die Bäume gesetzt werden, auch hier greife ich wieder auf Noch-Produkte zurück. ( Um das klarzustellen, ich habe keinen Werbevertrag mit der Fa.Noch, ich habe in meiner Nähe einfach nur einen Spielwarenladen der gut mit Noch-Produkten bestückt ist, also komme ich schnell und einfach dran - und einiges finde ich dazu sehr nützlich bis sehr gut.)

Diese Bäume sind bezahlbar und ziemlich robust. Da die Stämme aus Weichplastik sind, vetragen sie auch mal ein paar kräftige Rempler.

Ich baue meine Bäume ja lieber selbst, das hat sich für den Spieltisch aber als sehr - sagen wir "unpraktisch", erwiesen (ok, die meisten selbstgebauten Bäume auf dem Tisch hat es in wenigen Spielen gründlich zerlegt).

Um den Wald abwechslungreich zu gestalten, habe ich einen Mischwald gebaut, und Laubbäume mit verschiedenen Laubfarben benutzt. Die Bäume haben unten Paßstifte, man braucht einfach nur entsprechende Löcher in den Boden bohren und die Bäume einkleben

Fertig ist der Wald - das Unterholz ist nicht so dicht wie in der Realität, aber er soll ja bespielbar sein und nicht einfach nur ein Hindernis, welches umgangen werden muß.

Ein paar Bäume fehlen noch auf diesen Bildern.

 

Zum Abschluß kommen jetzt noch ein paar Imprssionen mit Fallschirmjägern: